Herausforderungen in der Tier- und Naturfotografie

Herausforderungen in der Tier- und Naturfotografie

Tier- und Naturfotografie als Hobby? Cool! Was einen grossen Anreiz auf uns ausübt, verlangt einem in der freien Natur einiges ab. Hier meine Erfahrungen. 

Fotos von der wunderschönen Natur oder von Tieren in Bewegung zu machen, ist ein beliebtes Hobby. Einzigartige Momente festzuhalten, an denen man sich noch lange erfreuen kann. Doch was so schön klingt, hat seine Herausforderungen …

Natur- und Tierfotografie ist Bildgestaltung in einer dynamischen Welt

Anforderungen

  • Bereitschaft meinerseits, zur Zeit und zur Unzeit ( z. B. sehr früh am Morgen) nach draussen zu gehen.
  • Die äusserlichen Lichtbedingungen sind entscheidend für gute Bilder.
  • Bereitschaft, auch mal auf den nassen Boden zu liegen, zu frieren, zu schwitzen, zu stinken …
  • Wenn man eine Gegend nicht kennt, kann es vorkommen, dass man auf einem Holzweg landet. Doch wer weiss, vielleicht befindet sich genau dort ein spannendes Motiv. Unbekannte Wege sind Chancen.
  • Erfahrung ohne Erfolg. Es gibt Tage, da ist kein gutes Foto möglich. Allerdings nur, wenn man auf ganz bestimmte Motive fokussiert ist. Motive gibt es massenhaft. Was zählt, ist die Bildgestaltung.
  • Biker, Spaziergänger, Jogger, Hündeler etc. geben einem manchmal wertvolle Tipps, wo sich Tiere aufhalten.
  • Natur- und Tierfotografie bedeutet, wetterfest zu sein – ausser bei Gewitter oder Sturm, wenn das Risiko einer persönlichen Gefährdung zu gross wird.
  • Es gibt zahlreiche meditative Momente, wo ich einfach dastehe und in die Stille horch Ich höre immer wieder Geräusche, die ich bisher nicht wahrgenommen habe. Manchmal kommt es zu einem Foto.
Schwierig zu fotografieren, ein Reh im Dickicht
Dickicht ist für den Autofokus einer Kamera eine grosse Herausforderung. Manuelle Einstellung ist gefragt.

Tierfotografie im Speziellen

  • Tierfotografie fängt mit Wissen über Tiere an. Das heisst, Bücher und Magazine lesen, im Web recherchieren. Auch Tiere haben Ziele, aus denen sich ein bestimmtes Verhalten in bestimmten Situationen ergibt. Vorausschauen ist Gold wert!
  • Ich bleibe in 95 % der Fälle auf dem Weg. Ins Dickicht zu gehen, finde ich ein NoGo. Zu gross ist die Gefahr, Tiere aufzuschrecken. In der Not reagieren Mensch und Tier oft falsch. Das muss nicht sein.
  • Insbesondere bei der Tierfotografie muss ich mit zahlreichen unscharfen Bildern leben. Tiere tauchen überraschend auf und verhalten sich oft überraschend.
  • Wer sich in Geduld üben will, ist in der Tierfotografie am richtigen Platz. All die schön präsentierten Fotos sind letztendlich nur Momente, die in weniger als einer Sekunde eine Situation abbilden. Darumherum geschieht viel mehr.
  • Bis ein Bild entsteht, vergehen viele einzigartige Momente, die für mich ein Foto noch wertvoller machen.
  • Die Tierwelt ist eine andere Welt mit anderen Regeln. Nicht unser Wille ist ausschlaggebend, mehr das Bauchgefühl. Die Tiere und ihre Lebensweise und Bedürfnisse stehen im Fokus. In der freien Wildbahn geht es in erster Linie ums Überleben.
  • Freilebende Tiere sind kein Streichelzoo. Aus Respekt gilt es, Abstand zu halten.
Tierfotografie bedeutet, Zeuge einer anderen Welt zu sein.
Tierfotografie bedeutet, Zeuge einer anderen Welt zu sein.
  • Insbesondere bei der Tierfotografie verfolgt mich oft das Gefühl, die falsche Equipment-Wahl getroffen zu haben. Auf der anderen Seite führt genau dies zu kreativen Ideen und zu der Frage: «Wie könnte man etwas auch noch machen?»
  • Tiere zu fotografieren bedeutet in der Regel, mit Serieaufnahmen zu arbeiten. Das hat zur Folge, dass man auf dem PC viel Speicherplatz benötigt und in Sachen Löschen entscheidungsfreudig sein muss.
Vögel (hier ein Buchfink) machen oft überraschende Bewegungen.
Vögel (hier ein Buchfink) machen oft überraschende Bewegungen.

Kamera und Equipment

  • Natur- und Tierfotografie erfordern Kameras, die verschiedene Wetterlagen
  • Tiere in Aktion zu fotografieren, bedeutet in der Regel, mit kurzen Belichtungszeiten und hohen ISO-Werten zu arbeiten.
  • Gute Fotos haben im wahrsten Sinne des Wortes ihren Preis. Sowohl Kamera wie auch Objektiv müssen hohe Erwartungen erfüllen.
  • Hohe Erwartungen = hohes Gewicht. Neuere Kameras werden zwar immer leichter gebaut. Meine Nikon D5 und D750 liegen extrem gut in den Händen und halten auch einiges aus. Eine Tierfoto-Tour bedeutet oft, Regenschutz und Verpflegung mitnehmen, etwas zu lesen etc. Das ergibt locker ein Gewicht von 15 bis 20 Kilo. Das klingt nach viel. Aber nur am Anfang. Mit der Zeit wird man auch als Fotograf körperlich fitter.

 

Die Natur orientiert sich nicht an mir. Es funktioniert genau umgekehrt.

Spinne, entdeckt in Bäretswil
Wachsam sein. Entdecken lernen. Die Belohnung ist gross. Einzigartige Momente festhalten.

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